Zeitzeugen und Angehörige im Gespräch
Kirchliche Weihe der neuen Gedenkstätte
Im Rahmen der Sonderausstellung wurde am letzten Samstag mit einem Gedenktag der Opfer des Eisenbahnunglücks von Aitrang gedacht und der Dank an die Helfer erneuert. 60 Teilnehmer trafen sich im Feuerwehrmuseum Kaufbeuren-Ostallgäu und über 150 Menschen begleiteten die kirchliche Weihe in Aitrang.
Vorstand Helmut Winkler begrüßte zusammen mit Michael Hailand, Bürgermeister von Aitrang, die Gäste im Feuerwehrmuseum. Zeitzeugen, Angehörige von Opfern, Vertreter aller Hilfsorganisationen, der Deutschen Bahn und des schweizerischen Konsulats waren der Einladung gefolgt. Ausstellungsleiter Christoph Heider erläuterte die Entstehung und die Intention der Sonderausstellung. Hartmut Klust und Martin Antelmann von den Eisenbahnfreunden Kaufbeuren standen bei der Besichtigung für umfangreiche Erläuterungen zur Verfügung. Toni Heider führte die Gäste durchs Feuerwehrmuseum.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen entwickelten sich zahlreiche Gespräche unter den Teilnehmern. Helfer, die 1971 mit vor Ort waren berichteten von dem schrecklichen Ereignis, Angehörige von Opfern konnten aus neuen Blickwinkeln das Unglück nachvollziehen und für sich weiter aufarbeiten, Vertreter aller Hilfsorganisationen nahmen den Respekt und den Dank für ihre Arbeit entgegen. Uve Haueter vom schweizerischen Generalkonsulat in München erwies den Betroffenen seine Referenz, da viele Opfer aus der Schweiz kamen.
Am Nachmittag fand dann ein Gedenkgottesdienst in der Aitranger Kirche St. Ulrich und die kirchliche Weihe der neuen Gedenkstätte am Unglücksort statt. Zahlreiche Gläubige, Aitranger Fahnenabordnungen, die Musikkapelle Aitrang und die Landrätin Maria-Rita Zinnecker begleiteten die Gäste. Bürgermeister Michael Hailand verlas die Namen der Toten, zu deren Ehren je eine Kerze angezündet wurde.
Bernhard Blaas konnte als Vertreter der Deutschen Bahn die neue Gedenkstätte übergeben. Auf einem Gedenkstein stehen die Namen der beim Unglück Verstorbenen und eine Info-Tafel erläutert die Abläufe der Unglücksnacht. In seiner Ansprache entschuldigte sich Herr Blaas bei den Angehörigen der Opfer für das Versagen der Sicherheitssysteme der Bahn und erläuterte die laufenden Entwicklungen bei Technik und Ausbildung. Pfarrer Paratiyil Jinesh sprach über die Bedeutung eines Denkmals und spendete den kirchlichen Segen.
Auch nach dem offiziellen Ende gab es noch viele Gespräche an der Gedenkstätte neben dem Bahngleis. Alle Beteiligten verabschiedeten sich beeindruckt und dankbar. Die Ausstellung im Feuerwehrmuseum sei nicht nur eine Schau auf das Ereignis, sondern der Ausdruck von Trauer und Respekt und die Möglichkeit der Aufarbeitung persönlicher Betroffenheit. Und sie war Anlass zur Erstellung einem neuen, würdigen Denkmal in Aitrang.